Canonet QL17 GIII

Die Canon Canonet QL17 GIII ist eine Kleinbildformat-Messsucherkamera mit automatischer Sichtfeldkorrektur und fest eingebautem 40 mm-Objektiv, das eine sagenhafte Lichtstärke von 1:1.7 aufweist. Die QL17 GIII ist das hochwertigste Modell aus der Canonet-Serie, die im Jahr 1982 ihren Abschluss fand. Obwohl sie für den Massenmarkt produziert wurde, vermittelt sie den Eindruck höchster Qualität. Wer das Leica-Feeling einer echten Messsucherkamera erleben will und auf Wechselobjektive verzichten kann, liegt hier goldrichtig. Hinsichtlich Langlebigkeit kann sie mit einer Leica M sicher nicht mithalten, aber da sie in der Anschaffung ungleich günstiger ist, lässt sich ein Ausfall verschmerzen. Dennoch sollte man sie nicht leichtfertig entsorgen – in den meisten Fällen wird sich die Reparatur lohnen.

Das QL der Typenbezeichnung steht für Quick Loading, für einen Mechanismus, der den Filmwechsel erheblich beschleunigt und tatsächlich das hält, was er verspricht: Eine wirklich geniale Erfindung, und ihrer Zeit voraus. Übrigens sollte man sich mit keinem Vorgängermodelle der Canonet-Reihe zufriedengeben; es wurden 1,2 Millionen QL17 GIII hergestellt – für jeden sollte eine dabei sein.

Schwachstellen, gängige Reparaturmaßnahmen, beim Gebrauchtkauf zu beachten

Obwohl als rein mechanische Kamera konzipiert, verlangt der Belichtungsmesser nach einer quecksilberhaltigen PX625-Batterie (1,35 V), die nicht mehr erhältlich ist und aus Umweltschutzgründen auch nicht mehr verwendet werden sollte. Ersatz gibt es in Form der WeinCELL MRB625 Zink/Luft, die sich zwar schneller verbraucht, aber andererseits recht günstig ist und mehrere Jahre gelagert werden kann (siehe Bezugsquellen).

Tipp: Den Belichtungsmesser schaltet man ab (und schont die Batterie), indem man den Objektivdeckel aufsetzt!

Die Lichtdichtungen sind bei vielen Exemplaren porös und in Auflösung begriffen. Bei eBay werden regelmäßig neuwertige Dichtungssätze für weniger als 10 Euro angeboten.

Der Sucher sollte klar sein und die automatische Sichtfeldkorrektur funktionieren.

Die eigentliche Schwachstelle dieser Kamera ist aber das unerwartete Einfrieren der Verschluss- oder Blendenlamellen, woran aus dem Inneren des Objektivs auf die Lamellen geflossenes und nachträglich verharztes Öl verantwortlich ist. Abhilfe schafft man, indem man zur Reinigung des Verschlusses das hintere Linsenelement und zur Reinigung der Blende das Frontelement entfernt. Weil das Frontelement Spezialwerkzeug erfordert, kommt man mit Improvisation an dieser Stelle nicht weiter. Ein Artikel bei KyPhoto hat sich dieses Themas angenommen.

Beispielfotos

Hinterhof in Karlsruhe-Mühlburg (Februar 2005)

Hinterhof in Karlsruhe-Mühlburg (Februar 2005)
Film: Kodak Farbwelt Klassik, ISO 200 (Farbnegativ)
© Frank Sembowski

Karlsruhe, Flussufer Nähe Rheinhafen (Juli 2006)

Karlsruhe, Flussufer Nähe Rheinhafen (Juli 2006)
Film: Kodak Farbwelt Klassik, ISO 200 (Farbnegativ)
© Frank Sembowski

Gebrauchtpreise

Die Preise liegen im Bereich von 80 bis 120 Euro für ein funktionsfähiges, gut erhaltenes Exemplar.

Literatur und Verweise